Dichter-Wettstreit zum Thema Schule
21. Februar 2018 |
Jugendliche holen sich im Historischen Museum Inspiration für eigene Texte
Bielefeld (kw). Die Ausstellung »Bielefeld macht Schule. Leben-Lernen-Lehren 1949-2017« im Historischen Museum findet einen topaktuellen Abschluss: Neun Schüler haben sich von den Exponaten in der Karderie des Museums inspirieren lassen und veranstalten an diesem Samstag um 19 Uhr einen Dichter-Wettstreit, neusprachlich als Poetry-Slam in aller Munde.
Die Schüler, 15 Jahre und älter, trafen sich vier Mal im Museum, ließen sich erst einmal durch die Ausstellung führen und holten sich so Inspirationen für ihre eigenen Texte. Immer dabei: Karsten Strack vom Lektora-Verlag und selbst Poetry Slammer, wie sich die modernen Dichter nennen.
21.02.2018 WB.de
23.02.2018 NW.de
Bei den Themen hatten die Jugendlichen aus dem Helmholtz-Gymnasium freie Wahl, es sollte nur irgendetwas mit Schule zu tun haben. »Die Themenfindung war am schwierigsten«, meint denn auch Marie. Sie hat sich noch gar nicht für ein Thema entschieden. Andere Schüler müssen nur noch am Feinschliff arbeiten; sie haben für Themen wie Schulschwarm, Lehrersprüche und die Zeit nach der Schule eigene Worte gefunden. Ganz wichtig: Die Texte haben immer etwas sehr persönliches.
Das Gedicht von Malou (17) ist schon fertig. Sie muss nur noch an der Präsentation arbeiten. »Das sind alles kluge Texte«, lobt Strack. Aber einige müssten dem Text noch mehr Respekt geben.
Die Teilnahme am Workshop ist freiwillig. Manche Schüler haben wie Lennart schon Erfahrung mit dem Schreiben eigener Texte. Der 16-Jährige verfasst Songtexte und wollte jetzt mal eine Rückmeldung von professioneller Seite hören. Und dazu zählt Karsten Strack, der schon mehr als 800 Poetry-Slam-Workshops angeboten hat. OWL ist für ihn eine der stärksten Poetry-Slam-Gebiete in ganz Deutschland. »Wir haben hier eine viel stärkere Szene als zum Beispiel in Köln«, lobt er.
Ginge es nach Karsten Strack, dann würde Poetry Slam ein Schulfach, allerdings ein Wahlfach. In Frankfurt/Main sei das schon Realität. Ein Kollege unterrichte dort an mehreren Schulen.
So weit ist das Helmholtz-Gymnasium noch nicht. Allerdings gibt es eine Arbeitsgemeinschaft, in der sich jugendliche Schreib-Interessierte treffen.
Die Sonderausstellung im Historischen Museum »Bielefeld macht Schule« ist noch bis Sonntag, 25. Februar, zu sehen.