JG 9 Sexualpädagogisches Projekt

Kooperation mit “pro familia”

Die Einrichtung des sexualpädagogischen Projektes ist auf Wunsch der Klassenpflegschaftsvertreter früherer Jahre zurückzuführen und mittlerweile Bestandteil des Schulprogramms. Es ersetzt nicht die Sexualerziehung im Fach Biologie, sondern ergänzt diese. Als Kooperationspartner konnten wir “pro familia” und die evangelische Markus-Kirchengemeinde gewinnen, in deren Gemeindehaus neben der Lutherkirche das Seminar statt findet.

Die Hintergründe und die inhaltliche Ausgestaltung werden von “pro familia” folgendermaßen dargestellt:

Sexualpädagogik unterstützt Jugendliche und junge Erwachsene bei der Entwicklung einer selbst bestimmten und selbstbewussten Sexualität in Verantwortung sich selbst und anderen gegenüber. Sexualpädagogik versteht sich als Prävention von ungewollten Schwangerschaften, vor Übertragung von HIV und sexuell übertragbaren Krankheiten und trägt zum Schutz vor sexueller Gewalt bei. 

Mädchen und Jungen in der 9. Jahrgangsstufe sind mitten in einer Lebensphase, in der sich für sie viel verändert und entwickelt. Außerdem erleben sie von Tag zu Tag mehr. Die Kreise, in denen sie sich bewegen, weiten sich. Jugendliche lösen sich vom Elternhaus ab, bilden ihre eigene Meinung und werden eigenständige Persönlichkeiten. Dies verläuft nicht gradlinig und für jeden individuell verschieden. Manche pflegen schon einen eher erwachsenen Umgangsstil, andere verharren länger in der Kindheit. Auf jeden Fall findet eine körperliche Entwicklung statt, die auch vor dem sozialen Miteinander und dem persönlichen Empfinden nicht halt macht. Dazu gehört neben dem Eintritt in die Geschlechtsreife auch für viele – für manche früher, für manche später – das Erleben sexueller Kontakte vom Händchen halten, Küssen, Petting bis zu Geschlechtsverkehr. Erste Liebesbeziehungen von längerer Dauer entstehen und damit auch Fragen des Umgangs mit einander.

Die sexualpädagogischen Projekte, die an zwei aufeinander folgenden Schultagen durchgeführt werden, finden also in einer spannend geladenen Zeit statt. Sexualität ist eins der wichtigsten und eins der brisantesten Themen (für viele Menschen nicht nur in der Jugend). Die Projekte sollen den schulischen und elterlichen Erziehungsprozess unterstützen und ergänzen. Grundlegende Informationen zu biologischen Vorgängen in Zusammenhang mit Sexualität aber auch zu Empfängnisverhütung werden vermittelt. Dazu wird Kommunikation über Sexuelles geübt, was zwar Scham besetzt ist und häufig kaum ernsthaft oder angemessen möglich ist, aber notwendig ist, will man z.B. die Verhütungsfrage klären oder überhaupt eigene Wünsche und Bedürfnisse mitteilen. Schwangerschaft verhütende Maßnahmen werden nicht nur wegen fehlender Informationen nicht angewandt, sondern auch weil nicht darüber gesprochen wird.

Weitere Themen sind u.a. Kennenlernen (Wie spreche ich ein Mädchen / einen Jungen an?). Grenzen wahrnehmen und setzen, das erste Mal, HIV und Themen, die sich aus den Fragen der Mädchen und Jungen ergeben.

Das Seminar wird immer von einer Frau und einem Mann geleitet. Die Klasse wird phasenweise in eine Mädchen- und eine Jungengruppe geteilt, da dort ein offeneres Sprechen ohne Bewertungsdruck durch das andere Geschlecht möglich ist. Da Mädchen und Jungen aber auch ganz viel von einander wissen wollen, finden auch gemeinsame Arbeitseinheiten statt.”

 

Die Adresse des Gemeindehauses als Tagungsort lautet:

Evangelische Markus-Kirchengemeinde

Otto-Brenner-Str. 171

33604 Bielefeld

 

 

 

 

 

 

 

Das Gemeindehaus ist mit der Stadtbahnlinie 3 gut zu erreichen. Die Haltestelle “Lutherkirche” liegt in unmittelbarer Nähe.