Erfahrungsbericht: Das PPP (Parlamentarische-Patenschafts-Programm)

Das PPP – Was ist das eigentlich?
Das PPP (Parlamentarische-Patenschafts-Programm) ist ein Vollstipendium, das vom deutschen Bundestag und dem amerikanischen Kongress gestellt wird, um engagierten, motivierten und politisch-geschichtlich interessierten Schüler:innen die Möglichkeit zu bieten, ein Jahr in den USA in einer Gastfamilie und Highschool zu verbringen. Dabei soll der Austausch von amerikanischen und deutschen Jugendlichen gefördert werden.

 

Wie läuft die Bewerbung ab?
Die Bewerbung setzt sich aus mehreren „Runden“ zusammen … .
Der Bewerbungsprozess beginnt jedes Jahr im Mai mit typischen Bewerbungsunterlagen und Motivationsschreiben, die ausgefüllt werden müssen.
Dann geht’s weiter zu einem Auswahlgespräch, das von Ehrenamtlichen geleitet wird, in dem sich die verbliebenen Bewerber:innen treffen und einige Diskussionsrunden zu aktuellen Themen, Gruppenaufgaben und einen kurzen Politik- und Geschichtstest machen müssen. Zudem folgen dann noch Einzelgespräche, in denen man sich nochmal vorstellt, ein paar Englischkenntnisse geprüft werden, Fragen zu den USA gestellt und letztendlich noch ein paar mögliche Szenarien gezeigt werden, die so in den USA auftreten könnten, mit denen geschaut wird, wie man mit den Situationen umgehen würde.

Anschließend treffen die Ehrenamtlichen eine Entscheidung und dürfen bis zu 4 Leute empfehlen, die in die letzte Runde kommen. Bei mir war es so, dass wir zu zwölft waren und auch wirklich das Maximum an Leuten weitergegeben wurde.

Letztendlich geht es dann zu den Bundestagsabgeordneten für den jeweiligen Wahlkreis, die dann die Entscheidung fällen müssen, wer Deutschland als Juniorbotschafter:in in Amerika vertreten soll. Hier ist das Auswahlverfahren wirklich überall unterschiedlich. Ich kann nur sagen, dass sich meine jetzige Bundestagsabgeordneten-Patin für uns alle die Zeit genommen hat, Einzelgespräche zu führen, in denen ich mich, meine Interessen und Motivation für den Auslandsaufenthalt vorstellen konnte. Ich habe aber auch von anderen Stipendiat:innen aus anderen Wahlkreisen gehört, dass in der letzten Runde vereinzelt mit dem Zufallsprinzip ausgewählt wurde, weil einfach keine Zeit mehr für ein weiteres Kennenlernen war.

Im Frühjahr des Abreisejahres stand dann fest, wer das Stipendium bekommt und nach einem einwöchigen Vorbereitungsseminar geht es dann auch schon im August los.

 

Warum solltest Du dich bewerben?
Also, zuerst einmal ist das Stipendium eine große Chance, die Du dir nicht entgehen lassen solltest, wenn Du ein Auslandsjahr in den USA machen möchtest. Gerade, wenn Du während Deines Aufenthaltes wirklich in das amerikanische Leben eintauchen und mehr über die amerikanische Politik lernen möchtest, um das Jahr voll auszuschöpfen, bietet sich das PPP an. Es ist nämlich unter anderem ein Aufenthalt in Washington D.C. inkludiert, in dem Du, gemeinsam mit den anderen Stipendiat:innen, die Politik hautnah kennenlernen kannst.

Selbst, wenn Du das Stipendium nicht bekommen solltest, profitierst Du alleine schon vom Bewerbungsprozess. Der Bewerbungsprozess ist natürlich echt zäh und besteht zum Großteil aus Warten, aber Du lernst auf dem Weg Leute kennen, die die gleiche Begeisterung haben, fremde Kulturen kennenzulernen, wie du.
Generell wirst Du mit Situationen konfrontiert, die Du im normalen Alltag nicht unbedingt erlebst, im späteren Leben aber durchaus wichtig sein werden. Zum Beispiel das Vertreten eines Standpunktes in Diskussionen, ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten oder auch ganz simple Bewerbungsgespräche. Das alles und die Kosten, sowie Planung, die der Bundestag übernimmt, sind aus meiner Sicht riesige Vorteile.
Ich kann wirklich nur empfehlen, es einfach mal zu probieren.

Nähere Infos: https://www.bundestag.de/ppp

(von Mathilda Brün, Jg. 10)